Wahrscheinlich haben Sie schon von Fasziitis an der Fußsohle und vom Fersensporn gehört? Diese gängigen Pathologien des Fußes, die sich mit akuten Schmerzen an der Ferse – mediz. Tarsalgie – kennzeichnen, sind nicht selten ein Grund für einen Besuch beim Arzt.
Oft werden beide Pathologien miteinander verwechselt – jedoch geht es um zwei verschiedene Erkrankungsprozesse. In der Tat sind sie miteinander verbunden. EPITACT® bringt hier Wissenswertes über den Besonderheiten und Verbindungen beider Erkrankungen am Fuß.
Plantaraponeurose, Plantarfasziitis, Fersensporn: Definitionen
Die Plantaraponeurose und der Fersensporn bilden die grundlegenden Elemente für das Verständnis von beiden Fußerkrankungen: hierunter werden sie genauer definiert.
Was ist mit Plantaraponeurose (aponeurosis plantaris) gemeint?
Die Plantarfaszie – auch Plantaraponeurose – ist eine dicke Gewebeplatte im Bereich der Fußsohle. Sie verbindet den unteren Teil vom Fersenbein (os calcaneus) mit den Zehengrundgelenken am Ansatz der Zehenglieder(1) (phalanx proximalis). Ihre Struktur ist dicht, kaum dehnbar und besteht hauptsächlich aus Kollagen. Mit wachsendem Alter und insbesondere infolge vom weiblichen Hormonenwechsel kann die Kollagenmasse schrumpfen, was schließlich die Widerstandsfähigkeit der Aponeurose reduziert und eine Gefahr von geminderter Belastungsfähigkeit und von möglichen Verletzungen bildet.
Ihre Hauptfunktion ist der Zusammenhalt durch Verspannung der verschiedenen Elemente des Fußlängsgewölbes der Fußsohle. So kann der Schock beim Kontakt zwischen Fuß und Boden absorbiert und dazu der Antrieb durch den Muskel am Wadenbein (Triceps sural) korrekt übertragen werden, womit die Fortbewegung des Körpers möglich gemacht wird. Parallel dazu werden die Belastung vom Körpergewicht sowie die wiederholten Druckübungen gegen die Fußsohle beim Laufen abgefedert(2).
Was ist die Plantarfasziitis?
Als Plantarfasziitis ist die Entzündung der oben beschriebenen Plantaraponeurose gemeint. Der Schmerz wird im zentralen Bereich der Aponeurose empfunden. In bestimmten Fällen lässt er sich am Sehnenansatz am Fersenbein (calcaneus) empfinden: Dann wird von proximaler Enthesopathie der Plantaraponeurose gesprochen. Gefühlt werden ausstrahlende Schmerzen, die am Morgen bzw. am Abend stärker werden.(3)
Zugrunde liegen idR mechanische Überbeanspruchungen. Übertriebenes langhaltendes Last Tragen z.B. wäre ein möglicher Auslösefaktor(2). Dann erscheinen Mikrorisse und -Traumen an der Plantaraponeurose.
Die Folgen sind entzündliche Reaktionen wie Fibrosen, die Degenerierung und die Absenkung der Aponeurose(1). Die Aponeurose verliert dadurch immer mehr an Flexibilität und Funktionsfähigkeit.
Vorhandene morphologische Eigenschaften wie die Fuß Form als Plattfuß erhöhen das Risiko für Plantarfasziitis, denn das Fußlängsgewölbe unterliegt schon chronischen Überbelastungen durch übermäßige Verspannungen, die zur Plantarfasziitis führen können.
Fersenschmerzen der Plantarfasziitis können in seltenen Fällen auch als plantare Fasciopathie genannt werden(2). Der Unterschied zwischen den verschiedenen Bezeichnungen liegt an abweichenden Theorien über der Bedeutung und den Ursachen der Erkrankung. Manche Fachstudien weisen eher auf die Absenkung des Fußgewölbes als auf die Entzündung der Plantaraponeurose hin(1).
Im ähnlichen Sinnen wird gelegentlich von Enthesiopathie der Plantaraponeurose gesprochen: die schmerzhafte Erkrankung der Sehnenansatzstelle (Enthese) am Calcaneum(4) durch Reizung oder Überlastung. Tatsächlich erscheint die Plantarfasziitis an dieser bestimmten Stelle am häufigsten, denn die vom Stoß der Fußsohle am Boden beim Laufen bzw. Rennen entstandene Spannung konzentriert sich direkt dort. Fersenschmerzen erscheinen typischerweise an dieser genauen Stelle der Fußsohle.
Viele andere Namen bezeichnen auch den Fersensporn: Calcaneussporn bzw. Kalkaneussporn, Fersenenthesophyt bzw. plantar calcaneal Enthesophyt, Haglund-Syndrom. Damit ist ein kleiner spitzenförmiger Knochenauswuchs gemeint, der sich auf der unteren Seite vom Calcaneus (Fersenbein) an der Ansatzstelle der Plantaraponeurose in Richtung Zehen graduell bildet. Er entsteht durch die Kalzifizierung von Zellen als Abwehrprozess zum Schutz vom Fersenbein.
Der Schmerz, der sich typischerweise am Morgen nach dem Aufstehen ausdrückt, kann in der gesamten Fußsohle ausstrahlen(5). Doch würden 30% der Betroffenen asymptomatisch bleiben und keinen Schmerz empfinden(4). In wenigen Fällen bildet sich der Fersensporn auf der hinteren Seite von der Ferse am Ansatz der Achillessehne. Da sind die Ursachen ähnlich wie für die Plantarfasziitis: die vermehrte Zugbelastung auf dem Sehnenansatz am Knochen. Die folgenden Mikrotraumen und Entzündung fördern wiederum die Verkalkung von Knochenzellen und führen zum Wachstum des Fersensporns(5).
Vorhandene Fehlstellungen des Fußes, Übergewicht oder sportliche Überanstrengungen mit vermehrten Stößen Fuß-Boden sind wichtige Belastungsfaktoren der Pathologie(5).
Plantarfasziitis und Fersensporn:
Feststellung: beide Erkrankungen sind unter vielen Aspekten eng miteinander verbunden. Der schmerzhafte Fußbereich, die Ursachen und Belastungsfaktoren, sowie die Entzündung der Plantaraponeurose hängen zusammen. Doch das Eine kann auch ohne das Andere vorkommen. Genauer gesagt: durch die Entzündung der Sehnenplatte entsteht die Bildung vom Fersensporn, die wiederum zur Entzündung der Plantaraponeurose beiträgt. Durch den Fersensporn entstehen generell Mikrotraumen an der Plantaraponeurose aber seltensten den kompletten Riss. Bildgebende Untersuchungen für eine diagnostizierte Plantarfasziitis erweisen nur bei 45 bis 85% der Patienten die Anwesenheit eines Fersensporns(6).
Auch miteinander verbunden unterschieden sich beide Pathologien dadurch, dass die eine die Bindegewebeplatte betrifft, während die andere einen Knochenauswuchs meint. Für die genaue Diagnose bleiben ein Arzt bzw. Medizinische Spezialisten zuständig, der auch am besten die optimalen Behandlungsmethoden gegen Fersenschmerzen empfehlen kann.
EPITACT® bietet in Ergänzung schmerzlindernde Pflegemittel wie die Fersenpolster* aus festem Spezialschaum mit einer zentralen schockabsorbierenden Silikonscheibe. Durch die leichte Aufhebung der Ferse werden die Spannungen auf der Plantaraponeurose begrenzt und die Schocks auf die Ferse abgefedert. Sie empfinden eine entspannende Schmerzentlastung und die Entzündung der Plantaraponeurose geht zurück.
Zusätzliche Infos über präventive Maßnahmen und Belastungsfaktoren für Plantarfasziitis und Fersensporn finden Sie in anderen Artikeln von EPITACT®: durch Rücksicht und einfache Pflegemethoden haben bei Ihnen Fersen- und Fußsohlenschmerzen keine Chance!
*Diese Produkte sind Medizinprodukte der Klasse I, die gemäß diesen Vorschriften die CE-Kennzeichnung tragen. Lesen Sie vor Gebrauch die Anweisungen sorgfältig durch. Hersteller: Millet Innovation 12/2021
Für weitere Angaben über das hier global und vereinfacht behandelte Thema, finden Sie hierunter zusätzliche Informationsblätter:
(1)Hasegawa, Morgan, Ivan Urits, Vwaire Orhurhu, Mariam Salisu Orhurhu, Joseph Brinkman, Stephen Giacomazzi, Lukas Foster, et al. « Current Concepts of Minimally Invasive Treatment Options for Plantar Fasciitis: A Comprehensive Review ». Current Pain and Headache Reports 24, no 9 (Sept. 2020): 55. https://doi.org/10.1007/s11916-020-00883-7.
(2)Caratun, Robert, Nicole Anna Rutkowski, et Hillel M. Finestone. « Douleur Persistante Aux Talons: Traitement de La Fasciite Plantaire Par Renforcement Avec Mise En Charge ». Canadian Family Physician 64, no 1 (01/01/2018): e19‑22.
(3)Trojian, Thomas, et Alicia K. Tucker. « Plantar Fasciitis ». American Family Physician 99, no 12 (15/09/2019): 744‑50.
(4)Alatassi, Raheef, Ahmad Alajlan, et Talal Almalki. « Bizarre Calcaneal Spur: A Case Report ». International Journal of Surgery Case Reports 49 (01/01/2018): 37‑39. https://doi.org/10.1016/j.ijscr.2018.06.006.
(5)Dalibon, Pierre. « Affections rhumatologiques du pied ». Actualités Pharmaceutiques 57, no 579 (octobre 2018): 50‑53. https://doi.org/10.1016/j.actpha.2018.07.011.
(6)Kirkpatrick, Joshua, Omid Yassaie, et Seyed Ali Mirjalili. « The Plantar Calcaneal Spur: A Review of Anatomy, Histology, Etiology and Key Associations ». Journal of Anatomy 230, no 6 (2017): 743‑51. https://doi.org/10.1111/joa.12607.